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Verbesserte Hilfsmittelversorgung für Sportler*innen

Dazu werden Beratungsleistungen und rechtliche Unterstützung für Betroffene angeboten. Von Beginn der Paralympischen Spiele 2024, die vom 28. August bis zum 8. September in Paris stattfinden, arbeiten die Verbände zunächst zwei Jahre zusammen, um die Inklusion im Sport zu fördern und die Finanzierung von Sportgeräten für Menschen mit Behinderungen zu verbessern.  

DOSB-Präsident Thomas Weikert: „Wir wollen es nicht einfach hinnehmen, dass 55 Prozent der Menschen mit Behinderungen keinen Sport treiben. Gemeinsam mit unserem Netzwerk mit Behinderten- und Selbsthilfeorganisationen wollen wir Menschen mit Behinderungen zum Sporttreiben motivieren, die Hilfsmittelversorgung verbessern und bestehende Hindernisse abbauen. Dafür bieten wir mit unseren Partnern Beratungsleistungen und rechtliche Unterstützung an.“ 

DBS-Präsident Julius Friedhelm Beucher: „Sportrollstühle, Sportprothesen und weitere Hilfsmittel zum Sporttreiben müssen für alle zugänglich sein, um Menschen mit Behinderungen die Teilhabe am Sport zu ermöglichen. Für uns ist es eine Frage von Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft. Es müssen dringend vereinfachte Verfahren herbeigeführt werden, um Menschen mit Behinderung nicht vom Sport auszuschließen.“ 

VdK-Präsidentin Verena Bentele: „Sport ist integraler Bestandteil unserer Gesellschaft. Dass Menschen mit Behinderung davon immer noch häufig ausgeschlossen sind, ist dramatisch. Gemeinsames Sporttreiben ist wichtig für die Teilhabe, die Gesundheit und schafft Begegnungen. Als Sportnation Deutschland müssen wir mit einer barrierefreien Infrastruktur, Inklusion in den Vereinen und verbesserter Hilfsmittelversorgung dafür sorgen, dass Menschen mit Behinderungen problemlos Sport treiben können. Dafür setzen wir uns ein! Sport ist gesund und macht Spaß, davon sollte niemand wegen einer Behinderung ausgeschlossen sein.“ 

Der Zugang zum Sport ist ein Menschenrecht, wie in der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK Art. 30 Abs. 5a ff.) festgeschrieben. Für viele Menschen mit Behinderungen ist es jedoch eine Herausforderung, die benötigten Sporthilfsmittel finanziert zu bekommen. Menschen im Rollstuhl sind auf spezielle Sportrollstühle angewiesen. Amputierte auf geeignete Sportprothesen. Die Krankenkassen sehen die Förderung des Vereinssports und des Freizeitsports oft nicht als Teil ihrer Grundversorgung an. 

Durch die Kooperation mit dem VdK erhalten Betroffene nun rechtliche Unterstützung und Beratungsleistungen bei der Finanzierung von Sporthilfsmitteln. Gleichzeitig nutzen wir unseren sozialpolitischen Einfluss, um mit Stellungnahmen an die Bundesregierung und insbesondere das Bundesgesundheitsministerium zu appellieren, die Hilfsmittelversorgung für sporttreibende Menschen mit Behinderungen zu verbessern und zu entbürokratisieren. 

Als Sportverbände möchten wir gemeinsam mit dem VdK aktiv darauf hinwirken, dass immer mehr Vereine die Unterstützungsmöglichkeiten nutzen, um das Sporttreiben von Menschen mit Behinderungen zu fördern. Die Zusammenarbeit wird nach August 2026 mit weiteren Schwerpunkten fortgesetzt. 

Weitere Informationen zur Hilfsmittelversorgung im Sport finden Sie auf der Seite des Deutschen Behindertensportverbands (DBS): Hilfsmittelversorgung im Sport

Als Ansprechpartnerinnen stehen zur Verfügung: 

(Quelle: DOSB)

Woran „leiden“ Sportler*innen mit Behinderungen?

Bald starten die Paralympis. Für viele Zuschauende oder Zuhörende startet damit auch wieder das Lernen von noch nichtgehörten Diagnosen, möglichen Unfallereignissen und -im besten Fall- lernen von Klassifizierungen. Wer noch nie davon gehört haben sollte, könnte sich nun fragen, ob es bei den Paralympics um einen medizinischen Kongress geht, eine Rehaveranstaltung, Treffen der barrierefreien Reiseanbieter. Nein.

Die Paralympics sind das zweitgrößte Sportereignis der Welt, nach den Olympischen Spielen. Deshalb möchten wir viel hören und sehen von sportlichen Leistungen, Kämpfen, Triumphen und eben auch den knappen Niederlagen und Siegen, die uns mitfiebern lassen. Oder?

Wichtige Aufklärung ist das Wissen über Klassifizierungen. Warum der kleinwüchsige Athlet nicht gegen einarmige Speerwerfer antritt, liegt auf der Hand. Andere -weniger auffällige- Unterschiede mit teils großen Auswirkungen z.B. unter Rollstuhlfahrer*innen sollten erklärt werden können.

Immer seltener müssen wir lesen, dass Rollstuhlfahrende an ihren Rollstuhl gefesselt sind. Stetiges Hinweisen auf das Losbinden hat geholfen. Leiden tun aber, in den Augen von Berichterstattenden immer noch viele Menschen mit Behinderungen an eben dieser. Erinnert ihr euch? Tischtennisspieler Valentin Baus hat nach seinem Paralympicssieg in Tokio in einem Interview korrigiert: „Ich leide nicht an der Glasknochenkrankheit. Ich habe sie.“

Als Mensch mit eigener Behinderungen, wünsche ich mir, dass die Teilnehmenden der Paralympics vor allem als herausragende Sportler*innen gesehen werden. Nicht als Superheros, die „trotz“ ihrer Behinderung und mit ihrem „Leid“…, ihr wisst schon. Mein Tipp an Journalist*innen ist: wenn Sie etwas über Leid hören und darüber berichten wollen, fragen Sie danach: Woran leiden behinderte Sportler*innen? Mein größtes Leid als (Breiten)Sportlerin im Rollstuhl ist die mangelnde Barrierefreiheit von Sportstätten! Mein zweitgrößtes Leid sind die teuren Hilfsmittel, deren (hohe) Kosten im Bereich Erwachsener Sportler*innen selten übernommen werden. Ab hier, wird die Leidensliste individueller: fehlende Assistenz für den Sport, zu wenig inklusive Angebote, zu wenig peer Angebote, schlechter ÖPNV, keine Sponsoren weil zu wenig Aufmerksamkeit in den Medien…

Und doch: Neben dem Mensch mit Behinderung in mir, die es so gern auf Augenhöhe und respektvoll hat, merke ich, dass mich Diagnosen auch beeindrucken. Ich bin beeindruckt von der deutschen Torfrau Ann-Katrin Berger, die sich nach zweimaligen Schilddrüsenkrebs in den Kader und zu einem Einsatz qualifiziert hat und dann auch noch großartig ist. Davon gehört habe ich aber erst nach dem Spiel gegen Kanada.

So bin ich im Dilemma. Ich bin selbst sehr beeindruckt von verschiedenen anderen Leistungen von Sportler*innen neben ihrem jeweiligen Sport. Sei es eine Erkrankung, Elternschaft, eine Firmengründung, ein Studienabschluss. Ich lese gern, wie Menschen mit ihrem Leben umgehen, erahne die enorme Energie, die hinter einigem steckt. Dies allerdings nicht während eines Wettkampfs, sondern danach.

Bei den Olympischen und Paralympischen Spielen geht es um Sport und Leistung, nicht nur bei Sportler*innen mit Behinderungen, aber unbedingt auch bei ihnen.

Was wird man denn noch fragen und sagen dürfen? Fragt doch einmal Para-Sportler*innen, was sie behindert hat, im wahrsten Sinne des Wortes. Wer und was sie unterstützt? Wie und wo trainieren sie? Gibt es Sponsoren? Wie haben Sie zum Sport gefunden?

Und wenn es sein muss: fragt die Para-Sportler*innen, wer von ihnen die Zusammenlegung Olympischer und Paralympischer Spiele möchte. Aus meiner Wahrnehmung, kommt dieser Wunsch oder korrekter formuliert die immer wiederkehrende Frage (mehrheitlich) nicht von den Sportlerinnen und Sportlern mit oder ohne Behinderungen.

Ich freu mich auf die Paralympics in Paris 2024. Ich freu mich auf die Berichterstattung im Fernsehen. Ich freu mich auf Sport! Ihr auch?

(Autorin: Katja Lüke, Referentin im Ressort Diversity beim DOSB)

Der Artikel erscheint außerdem auf der Seite „Die neue Norm“, ein Projekt der Sozialhelden von Raul Krauthausen.

Merci Paris!

16 Tage begeisternder Olympischer Spiele in Paris liegen hinter uns. Damit ist es für mich an der Zeit, Dank zu sagen:

Dank an die französischen Gastgeber für ein sensationelles Sportfest vor spektakulärer Kulisse im Herzen Frankreichs, das uns alle in seinen Bann gezogen und die Begeisterung für Olympische Spiele in der Welt und besonders auch in Deutschland neu geweckt hat. Wir alle wissen, wie groß die Herausforderungen waren. 

Dank an das Team Deutschland für großartige Leistungen auf aber auch neben dem Platz. Ihr habt uns Momente gegeben, die für immer bleiben. Ihr habt mit eurem Auftreten Millionen von Menschen inspiriert und Begeisterung für euch und euren Sport geweckt. Der frenetische Empfang in Köln ist der beste Beleg dafür.  

Dank an das Team hinter dem Team D: die Trainer*innen, Betreuer*innen, Ärzt*innen, Physios, die Familien und Freund*innen der Athlet*innen, denn ohne sie wären diese Spitzenleistungen nicht möglich. 

Dank an die Mitarbeiter*innen von DOSB und Deutscher Sport Marketing (DSM), die alles dafür getan haben, dass sich die Athlet*innen in Paris wohlfühlen können und dass ihnen mit Deutschem Haus und Fan Zone und den digitalen Kanälen des Team D eine Bühne gebaut wurde, die sie und ihre Leistungen im besten Licht präsentiert haben. 

Dank an die Partner und Sponsoren des Team D, ohne deren Einsatz und Unterstützung es nicht möglich gewesen wäre, diese Bühne zu bauen. 

Dank an die Politik, die durch zahlreiche Besuche vor Ort ihre Unterstützung für die Athlet*innen signalisiert und sich viel Zeit für den Austausch genommen hat, um sich ihre Sicht auf die Dinge anzuhören. 

Dank an die Medien, die die Leistungen und die Geschichten der Athlet*innen nach Deutschland transportiert und damit auch wesentlich zur Olympia-Begeisterung beigetragen haben. 

(Quelle: DOSB)

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