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Der DOSB trauert um den großen Sportsfreund Horst Köhler

Ein stets fairer Umgang mit seinen Mitmenschen; der Hang dazu, sich an Spielregeln zu halten; dazu ein ausgeprägter Sinn für Ordnung und Disziplin sowie die Fähigkeit, klar und ehrlich zu kommunizieren: Wer in den vergangenen Tagen die Nachrufe auf Horst Köhler las, in denen diese Eigenschaften als prägend hervorgehoben wurden, der kam kaum umhin, Parallelen zwischen dem politischen Wirken des neunten Bundespräsidenten Deutschlands, der vom 1. Juli 2004 bis zum 31. Mai 2010 amtierte, und seiner Begeisterung für den Sport zu ziehen. 

Als Horst Köhler am 10. März 2009 als erster Träger der Ehrenmedaille des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) auserkoren und vom damaligen DOSB-Präsidenten Thomas Bach geehrt wurde, sagte er in seiner Dankesrede: „Sport ist ein Schlüsselelement für den Menschen zu seiner Zufriedenheit und seiner Erfüllung. Sport ist ein ganz wichtiger Bereich auch in meinem Leben, ich bin jemand, der den Sport braucht.” Und weil der ehemalige Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), der am vergangenen Samstag nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 81 Jahren verstarb, seiner Leidenschaft immer wieder durch die Unterstützung für den Sport in seiner Breite Ausdruck verlieh, ist die Betroffenheit über seinen Tod im DOSB groß. 

„Die Nachricht vom Tod unseres ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler macht uns traurig. Als erster Schirmherr des DOSB und erster Träger der DOSB-Ehrenmedaille hat er sich stets für den Sport in Deutschland eingesetzt und dessen Bedeutung für unsere Gesellschaft hervorgehoben. Sein Engagement und seine Leidenschaft werden uns immer in Erinnerung bleiben. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Angehörigen”, sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert. 

Horst Köhler, der in seiner Jugend in der Schulmannschaft am Mörike-Gymnasium in Ludwigsburg Handball gespielt hatte, war nach der Fusion des Nationalen Olympischen Komitees und des Deutschen Sportbundes zum DOSB im Mai 2006 in erster Amtszeit Bundespräsident und wurde deshalb zum ersten Schirmherrn des DOSB. Er empfing regelmäßig erfolgreiche Athlet*innen, lud das Präsidium des DOSB zu Jahresgesprächen ins Schloss Bellevue ein und zeichnete mehrfach die Sieger beim bundesweiten Vereinswettbewerb „Sterne des Sports“ in Berlin aus. Emotionaler Höhepunkt seiner Amtszeit war aber, so hat es Horst Köhler selbst erzählt, der Titelgewinn der Handballmänner bei der Heim-WM 2007, bei dem er das Team von der Tribüne aus lautstark und mit einem Fanschal um den Hals beim 29:24-Sieg im Finale gegen Polen unterstützte. 

Ein halbes Jahr nach seinem Rücktritt als Bundespräsident, den er aus Gewissensgründen nach Kritik an einer von ihm in einem Interview getätigten Aussage über Auslandseinsätze der Bundeswehr vollzog, wurde der leidenschaftliche Skifahrer und Bergwanderer für vier Jahre zum persönlichen Mitglied im DOSB gewählt. Zwei Jahre später hielt er auf der DOSB-Mitgliederversammlung in Stuttgart eine Rede zum 100-jährigen Bestehen des Deutschen Sportabzeichens, das Köhler mehrfach ablegte und in Gold verliehen bekam, in der er einen viel beachteten Satz sagte: „Sport und Bewegung tragen elementar zu Gesundheit und Lebensfreude bei. Für mich ist Sport eine Art Grundnahrungsmittel.“ 

Thomas Arnold, Vorstand Finanzen im DOSB und bereits zu Köhlers Zeiten im Dachverband des deutschen Sports tätig, erinnert sich mit Freude an die gemeinsamen Jahre zurück. „Wir haben Bundespräsident Horst Köhler stets als einen engen Partner des Sports erlebt. Dies zeigte sich nicht nur bei seinen Besuchen der deutschen Olympiamannschaften, bei denen er stets einen engen Kontakt mit den Athletinnen und Athleten pflegte. Über seine frühere berufliche Tätigkeit, insbesondere als Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, war er dem Sport auch auf besondere Weise verbunden und zugetan.“ 

Nun ist Horst Köhler, der 1997 zum Thema „Freisetzung von Arbeit durch technischen Fortschritt“ am Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung der Universität Tübingen promoviert hatte, nicht mehr unter uns. Es bleiben die Erinnerung an einen großen Unterstützer des Sports – und ein Satz als Vermächtnis, ausgesprochen vor 15 Jahren und heute so aktuell wie damals: „Der Sport ist gerade in dieser Zeit voller Krisen ein wichtiges Medium, um damit fertig zu werden und auch an anderer Stelle Kraft und Zuversicht zu tanken.“ 

Spaß geht vor Erfolg - aber gewinnen möchte er trotzdem

Doch, sagt Luka Kamissek, auf dem Podium zu stehen, das fände er schon gut. Aber wichtiger als Gold, Silber, Bronze ist für ihn, Spaß zu haben und mit so vielen Kollegen aus verschiedenen Nationen etwas zu erleben. „Die Leute, die ich ohne den Sport niemals kennengelernt hätte, sind das, was mich am Snowboarden besonders fasziniert. Es macht doch viel mehr Spaß, wenn dir jeder zujubelt und mit dir fiebert, als den anderen nichts zu gönnen“, sagt das 16 Jahre alte Toptalent vom TSV 1860 München. Weil es in seinem Sport eben elementar ist, die Konkurrenz nicht als Gegner zu betrachten, sondern sich gegenseitig zu unterstützen und voneinander zu lernen, wird Luka Kamissek auch vor dem größten Wettkampf seiner noch jungen Karriere nicht von seiner Prämisse abrücken: Spaß geht vor Erfolg!

An diesem Freitag reist der Münchner, der im Sportinternat Berchtesgaden lebt, trainiert und zur Schule geht, mit dem Team D nach Georgien. Dort findet an den drei Standorten Bakuriani, Batumi und Tiflis vom 9. bis zum 16. Februar das European Youth Olympic Winter Festival statt. Knapp 1.000 Nachwuchsathlet*innen aus 46 europäischen Nationen können in acht olympischen Sportarten einen ersten Eindruck davon bekommen, wie ein olympisches Sportgroßereignis abläuft. Das Team Deutschland ist, weil der Termin wegen des engen Wettkampfkalenders und der Priorisierung der Verbände für viele nicht passte, ein kleines, aber feines: Neben Luka sind aus dem Snowboardbereich noch Janina Walz, Joana Fuchs (beide Snowgau Freestyle Team) und Damian Millinger (WSV Bischofswiesen) dabei, dazu kommen Sophie Erhardt (Eissportclub Regensburg) und Leon Rojkov (Berliner SV 1892) aus dem Eiskunstlauf.

United by Unique am Weltkrebstag

So wie alle Menschen einzigartig sind, sind es auch ihre Geschichten. Bei jährlich rund 500.000 Menschen zählt dazu auch Krebs. Oft sind diese Geschichten mit Trauer, Ohnmacht und einem Gefühl von Ungerechtigkeit verbunden – wie auch die des kürzlich verstorbenen Eishockey-Nationalspielers Tobias Eder, um den die Sportwelt aktuell trauert. Der Profi der Eisbären Berlin hatte im August vergangenen Jahres die Diagnose Krebs erhalten und starb nun im Alter von 26 Jahren.

Der Weltkrebstag 2025 am 4. Februar steht unter dem Motto „United by Unique“ („Gemeinsam einzigartig“) und erinnert uns daran, dass der Kampf gegen Krebs eine gemeinsame, eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. 500.000 Neuerkrankungen jährlich in Deutschland sind für viele eine erschreckende Zahl, die jedoch größtenteils anonym bleibt. Doch auch wenn die Diagnose Krebs vereint, so unterscheiden sich die persönlichen Geschichten der Menschen durch eigene Erfahrungen, Bedürfnisse und Hintergründe. Hier sollen die vielfältigen Bedarfe der Menschen ein Gesicht bekommen, das Thema Krebs soll aus der Tabuzone weiter in die Mitte der Gesellschaft rücken.

Wie das Motto des Weltkrebstages gibt es aber auch Kapitel, die Hoffnung schenken, wie das von der Paralympics-Siegerin Elena Semechin, die nach den Paralympischen Spielen in Tokio die Diagnose Gehirntumor erhielt. Sie kämpfte sich wieder an die Weltspitze zurück und griff bei den Paralympischen Spielen in Paris im vergangenen Sommer erneut nach der Goldmedaille im Schwimmen. In der neuen Podcast-Folge von „Gesund in Sportdeutschland“ gibt sie uns bewegende Einblicke zu ihrer Liebe zum Sport, den Weg zurück ins Wasser und wie sie weiterhin positiv bleibt.

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