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Der TSB Flensburg gewinnt den „Großen Stern des Sports“ in Gold 2024

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte die bedeutendste Auszeichnung für gesellschaftliches Engagement von Sportvereinen in Deutschland gemeinsam mit dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Thomas Weikert, und der Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Marija Kolak, am Montag (20. Januar) im Rahmen der feierlichen Preisverleihung in der DZ BANK in Berlin. Für diesen herausragenden Erfolg beim Wettbewerb „Sterne des Sports“, der bereits seit dem Jahr 2004 vom DOSB und den Volksbanken und Raiffeisenbanken durchgeführt wird, erhält der Verein aus Schleswig-Holstein ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.

Den Jugendschutz stärken - initiiert durch den Jugendausschuss

Der TSB Flensburg hatte sich über die VR Bank Nord beworben und überzeugte mit der Initiative „Ein sicherer Ort für alle!“, der dem allgegenwärtigen Handygebrauch im Alltag entgegenwirkt. Auch in den Umkleiden sind die Smartphones oft mit dabei, was dazu führt, dass sich Jugendliche dort nicht mehr sicher fühlen. Es war der Startschuss für die Kampagne „Mach mit! Handy aus.“, um den Kinder- und Jugendschutz zu stärken - angestoßen durch den Jugendausschuss, in dem sich junge Vereinsmitglieder ehrenamtlich zusammentun, um den Verein weiterzuentwickeln. „Die initiierte Plakatkampagne sensibilisiert Mitglieder in Flensburger Sportstätten und Schulen, gab Gesprächsanlässe und fordert zum bewussten Umgang mit Handys auf“, erläutert Dr. Ruth Reich, Präventionsbeauftragte des TSB Flensburg. „Die Aktion fand Unterstützung durch die Stadt Flensburg, Schulen und lokale Sportvereine und regte zu Diskussionen über Privatsphäre und Sicherheit an.“ Das Konzept ist einfach übertragbar und soll das soziale Miteinander respektvoller gestalten.

Ein Dank an alle, die für den Sport dranbleiben

Lawinen in Zeitlupe – diese Formulierung habe ich vor einigen Jahren beim Zukunftsinstitut gelesen, und ich nutze sie gerne, um gesellschaftliche Entwicklungen zu beschreiben. Mittlerweile müssen wir feststellen: Manche Lawinen sind massiv ins Rollen geraten. 

 Die libertäre, rechtsnationale, rechtsradikale Lawine beispielsweise. Sie wird größer und schneller, in den USA wird Donald Trump das zweite Mal zum Präsidenten vereidigt, dieses Mal mit deutlichem Votum der Wähler*innen. In Österreich ist der Chef der Rechtsaußen-Partei, Herbert Kickl, mit der Regierungsbildung beauftragt. Und Elon Musk, neuerdings 400-facher Milliardär, bekommt von einer überregionalen deutschen Tageszeitung die Gelegenheit, der deutschen Bevölkerung die Wahl der AfD zu empfehlen – einer Bevölkerung, in der der finanzielle Druck zunehmend größer wird. Viele Menschen in Deutschland machen sich Sorgen, ob und wie sie ihren Lebensstand halten können, ob ihr Job auch morgen noch sicher ist, ob sie auch weiterhin ihre Miete zahlen, ihre Kredite bedienen, ihre Kinder gut versorgen können. Und in Los Angeles hat das neue Jahr 2025 damit begonnen, dass durch die Klimakrise bedingte Feuerlawinen erbarmungslos ganze Stadtviertel vernichten.

Zeitalter der Polykrisen

Ja, die Lawinen sind ins Rollen geraten. Wir sind angekommen im Zeitalter der Polykrisen, im Zeitalter des Verlusts, wie der Soziologe Andreas Reckwitz es unlängst genannt hat, jedenfalls ist dies ein Zeitalter großer Unsicherheit – und mittendrin wir, die wir uns für den Sport für alle einsetzen, für den Sport vor Ort, für den Sport mitten in unserer und für unsere Gesellschaft. Und manch spitze Zunge behauptet nun vielleicht: „Soso, der Sport - und sonst habt ihr keine Sorgen?“

Ist Sport für alle ein „nice to have”? Ist der Sport vor Ort, das Sporttreiben im Verein angesichts der Lawinen, denen wir momentan ausgesetzt sind, nicht nur ein naiver Eskapismus in eine Welt, die es so nicht mehr gibt? Die gute alte Welt des Zusammenhalts, des Miteinanders, des voneinander Lernens, füreinander Daseins? 

Nein, ist er nicht! Diese Welt existiert nicht nur nach wie vor, sie ist sogar stärker denn je: Im Jahr 2024 haben wir in Deutschland erstmals in der Geschichte mehr als 28 Millionen Mitgliedschaften in Sportvereinen zählen dürfen. Und diese 28 Millionen sind mehr als eine gute Nachricht: Sie sind unsere Zuversicht und unser Ansporn, uns weiterhin und überzeugter denn je einzusetzen für das, was auf unser Zeitalter der Polykrisen nicht nur eine gute, sondern die beste Antwort von allen bietet: das Gemeinwohl. Nüchterner gesprochen: unser gesellschaftlicher Zusammenhalt. Und größer gesprochen: Unsere Sportvereine sind heute – und vielleicht mehr denn je – der kraftvolle Herzschlag einer funktionierenden Zivilgesellschaft.

Welchen kraftvollen Herzschlag der Sport für alle entfalten kann, haben wir vergangenes Jahr im Sommer bei den Olympischen und Paralympischen Spielen in Paris erlebt. Dieses starke Miteinander, diese aufrichtig empfundene Gemeinschaft, die allen guttat – allen vor Ort und allen, die vor den Bildschirmen saßen, auch. Die Hochleistung und die Fröhlichkeit, der gemeinsame Elan und die gemeinsame Belastbarkeit. Die Innovation und die Tradition – das ist die Welt, in der wir leben wollen und die wir gestalten. Und für sie legen unsere Sportvereine auch hierzulande täglich den Grundstein. Sie legen den Grundstein, indem sie zum Beispiel der große Türöffner sind, um Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion, Sprache und weiterer Vielfaltsdimensionen nicht nur formal, sondern leicht und in gemeinsam erlebter Freude zusammenzubringen - das schafft kein Unternehmen, kein Kulturbetrieb und auch kein weiterer Bildungsträger.

Sport-Alltag als Tragwerk einer demokratischen Gesellschaft

Ja, Hochleistung und Fröhlichkeit. Gemeinsamer Elan und gemeinsame Belastbarkeit. Innovation und Tradition - in einem Satz: Der Alltag des Sports vor Ort. Dieser Alltag ist das Tragwerk unserer demokratischen Gesellschaft, und wir alle im organisierten Sport setzen uns mit unserer Arbeit jeden Tag aufs Neue für diese Werte ein.

Ja, ich weiß es leider nur zu gut, dass unsere Arbeit nicht oder nicht immer gesehen wird. Dass sie politisch sicherlich in weiten Teilen gewollt, aber gleichzeitig chronisch unterfinanziert ist. Und ja, das erfordert Kraft und Ausdauer von uns. Das erfordert unser Durchhaltevermögen, unser Umgehen-Können mit Niederlagen und morgen wieder aufstehen, weitermachen, dranbleiben.

Deshalb möchte ich zu Jahresbeginn einen Dank von Herzen an alle, die sich in den Sportvereinen engagieren, senden. Danke, dass Sie dranbleiben, weitermachen, den Fuß in die Tür stellen, dass Sie für die Menschen, denen Gemeinschaft am Herzen liegt und die Bewegung, das Weiterkommen, das Sich-entfalten-Können, denen Zusammenhalt am Herzen liegt, die Bildung für alle, das Verständnis füreinander und die eigene Leistungskraft, dass Sie all diesen Menschen mit Ihrer Arbeit einen Raum schaffen, der mit großer Freude erlebt werden darf: den Raum des Sports.

Dieser Raum erhält die demokratische Gesellschaft und bestärkt sie. Er ist auf ihrer Grundlage errichtet, auf der festen Überzeugung von Gemeinwohl und Integrität. Lassen Sie uns daher alles tun, was wir tun können, damit dieser unschätzbar wertvolle Demokratie-Raum Sport für alle auch nach dem 23. Februar erhalten bleibt.

(Autorin: Michaela Röhrbein, DOSB-Vorstand Sportentwicklung)

Sport und Demokratie

Wahlprogramme der Parteien im Überblick

Kernforderungen des DOSB an die nächste Bundesregierung

 

André Danke gewinnt den „Sterne des Sports“-Publikumspreis

Zum zehnten Mal haben der DOSB und die Volksbanken und Raiffeisenbanken im Rahmen des Wettbewerbs „Sterne des Sports“ in Zusammenarbeit mit der ARD den Publikumspreis verliehen. Zur Abstimmung durch das Publikum des Morgenmagazins und die breite Öffentlichkeit standen drei Personen, die durch ihr besonderes persönliches Engagement für ihren Sportverein herausragten.

1. Platz André Danke - Gehörlosen-Sportverein Oldenburg  / Oldenburger Volksbank (2.000 €)

Der Gewinner des „Sterne des Sports“-Publikumspreises 2024 heißt André Danke (62%), ohne den beim Gehörlosen-Sportverein Oldenburg ein riesiges Puzzlestück fehlen würde. Er ist 1. Vorsitzender, Jugendwart, bringt die Öffentlichkeitsarbeit voran, unterstützt ehrenamtlich einen Kompakt-Schwimmkurs für Kindergartenkinder und vieles mehr. Bei den „Sternen des Sports“ ist der Verein aus dem Regierungsbezirk Weser-Ems mit der Initiative „Sport & Freizeit - mit uns bunt und barrierefrei!“ im Bundesfinale vertreten und wird von der Oldenburger Volksbank begleitet. Im Rahmen dieses Engagements bietet der GSV inklusive Sport- und Freizeitangebote und engagiert sich unter anderem mit Vorträgen zur Gewaltprävention und mit Erste-Hilfe-Kursen. Durch Kooperationen mit Bildungseinrichtungen fördert er zudem die soziale Integration und unterstützt Menschen mit Migrationshintergrund bei Behördengängen. Selbstverständlich hat André Danke auch die erfolgreiche Bewerbung der Oldenburger bei den „Sternen des Sports“ entscheidend vorangetrieben.

HIER geht´s zum ARD-Porträtvideo.

2. Platz Simon Schulte - SPORTKINDER BERLIN e.V. / Berliner Volksbank (1.000 €)

Auf den zweiten Platz wählte die Öffentlichkeit Simon Schulte (24%). Der ehemalige Landessportbund- sowie Hochschulmitarbeiter nutzte seine Expertise und sein Netzwerk zur Gründung eines Sportvereins: die SPORTKINDER BERLIN. Als 1. Vorsitzender und Geschäftsführer hat er auch die Bewerbung bei den „Sternen des Sports“ geschrieben und bei der Berliner Volksbank eingereicht. Die Initiative „Mehr Sport und Bewegung im schulischen Ganztag“ holte den Landessieg und steht nun im Bundesfinale. Kein Wunder: Der Verein fördert damit die Bewegungsaktivität und Bildungsgerechtigkeit an Grundschulen in sozial benachteiligten Berliner Bezirken. Mit Sportprogrammen und gezielten Bewegungsangeboten wird auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen, um soziale Ungleichheiten früh zu reduzieren. Durch die Kooperation mit Schulen, Bezirksämtern und anderen Vereinen ist eine nachhaltige Infrastruktur entstanden, die weiter ausgebaut werden soll. Das Engagement gilt als Vorbild für ähnliche Initiativen in anderen Regionen.

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3. Platz Alex Hartung - TURA Bremen / Volksbank Bremen Nord (500 €)

Rang drei ging an Alex Hartung (14%), Geschäftsführer von TURA Bremen und schon seit mehr als zehn Jahren beim Verein aktiv. Nachdem er bereits in der Vergangenheit ehrenamtliche Projekte initiiert hatte, überzeugte er nun als Filmproduzent. In einer 40-minütigen Dokumentation über „130 Jahre Tura Vereinsleben“ zeigt Alex Hartung Mitglieder, die den Verein durch jahrzehntelanges Ehrenamt geprägt haben. Mit diesem Video und dessen Veröffentlichung auf YouTube und Instagram würdigt der Initiator das Ehrenamt, dokumentiert den Einsatz der gezeigten Personen für kommende Generationen und inspiriert nicht zuletzt junge Menschen dazu, sich selbst ehrenamtlich zu engagieren. So sagt auch Alex Hartung: „Ziel war es, dem Ehrenamt eine Bühne zu geben – Wertschätzung sollte großgeschrieben werden. Das Video soll zeigen, dass diese Menschen sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich engagieren, wir aber ebenso neue, jüngere Ehrenamtliche brauchen, die diese tolle Arbeit fortführen.“ Das Projekt wird unterstützt von der Volksbank Bremen-Nord.

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