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80 Jahre Befreiung: „dass Auschwitz nie mehr sei!“ - Verantwortung des Sports

Überlebende kämpfen gegen das Verdrängen

Im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau wurden mehr als eine Million Menschen ermordet. Der Name Auschwitz steht heute unter anderem symbolisch für den Völkermord an den europäischen Jüdinnen*Juden und an den Sinti*zze und Rom*nja im Zweiten Weltkrieg. Nach Befreiung des Lagers durch die Rote Armee setzten sich Überlebende dafür ein, auf dem ehemaligen Gelände eine Gedenkstätte zu errichten. Ein Umstand, der auf alle ehemaligen Orte von Konzentrationslagern zutrifft: Dass es heute so viele größere oder kleinere Gedenkstätten gibt, war keine zwangsläufige Entwicklung nach 1945, sondern ein Ergebnis jahrelanger Kämpfe von Überlebenden, ihren Angehörigen und zivilgesellschaftlichen Initiativen - oft und lange gegen staatliche und gesellschaftliche Widerstände.

Aufarbeitung - Anfänge im Sport 

Auch im Sport gab es lange Zeit Widerstände, sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Stimmen von kritischen Historiker*innen und Journalist*innen fanden wenig Gehör, und Vereins- sowie Verbandsfunktionär*innen wurden nicht müde, auf den „unpolitischen Sport“ zu verweisen. Ein Umdenken fand erst mit der Jahrtausendwende statt. So gab beispielsweise der Deutsche Fußball-Bund 2001 eine Studie zur Aufarbeitung der Verbandsgeschichte im Nationalsozialismus in Auftrag. Der Deutsche Turnerbund und der Deutsche Alpenverein haben sich ebenso intensiv mit den eigenen, aktiven Rollen in der nationalsozialistischen Diktatur und Kontinuitäten nach 1945 auseinandergesetzt. Der DOSB hat am Montag bekannt gegeben, die NS-Vergangenheit von Persönlichkeiten in den Vorgängerorganisationen des DOSB untersuchen zu lassen. Auch viele andere Sport- und Fußballvereine haben sich mit ihrer Vergangenheit befasst.

Leerstellen in der Erinnerungsarbeit

Ein Gedenken rund um den 27. Januar ist bei vielen Proficlubs und etlichen Amateur-vereinen mittlerweile fester Bestandteil. Gleichzeitig bedeutet aktives Gedenken mehr als nur das Abdrucken dieses Textes oder das symbolische und oftmals ritualisierte Vorlesen der Namen von verfolgten Mitgliedern vor der Gedenktafel oder in der Stadiondurchsage. Es meint vielmehr eine beständige Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Rassismus und anderen Diskriminierungsformen bis heute. Diese Leerstellen der Erinnerungsarbeit sowie Kontinuitäten rechtsextremer Gewalt brauchen noch mehr Aufmerksamkeit des Sports. Auch weil nur noch sehr vereinzelt Zeitzeug*innen von ihren Erfahrungen berichten können, liegt es an uns allen, deren Geschichten weiterzuerzählen und ihre Wünsche sowie die ihrer Angehörigen anzuhören und ernst zu nehmen.

Einsatz für Demokratie

Sport ist mehr als nur Bewegung; er ist wertebasiert und nicht gesellschaftspolitisch neutral. Der organisierte Vereins- und Verbandssport in Deutschland ist Teil der kritischen Zivilgesellschaft und damit auch Mitspieler der wehrhaften Demokratie. DOSB und dsj unterstützen aktuell dabei mit ihrer Kampagne „Hör auf deinen Sport“ und mit der Banner-Aktion des Netzwerks „Zusammen für Demokratie“

Mira Jeanne Maack ist „Eliteschülerin des Sports 2024“

Über den Titel „Eliteschülerin des Sports 2024“ durfte sich die Para-Schwimmerin Mira Jeanne Maack (21, Berlin) freuen, die im Sommer bei den Paralympischen Spielen in Paris die Bronzemedaille über 100 m Rücken gewann.

Auf Platz zwei landete bei der diesjährigen Wahl die Biathletin Julia Tannheimer (19, Furtwangen), gefolgt von der Hochspringerin Ella Obeta (19, Nürnberg) auf Platz drei.

Zum 15. Mal zeichnete der DOSB gemeinsam mit der Sparkassen-Finanzgruppe die Eliteschüler*innen des Sports aus. Die besten drei Eliteschüler*innen der insgesamt 43 Eliteschulen des Sports (EdS) in Deutschland werden mit dem Titel und einem einmaligen Stipendium von der Sparkassen-Finanzgruppe geehrt. Platz eins erhält ein Stipendium in Höhe von 5.000 Euro. Für die Plätze zwei und drei werden jeweils 3.000 Euro vergeben.

Platz eins: Mira Jeanne Maack

Die Schülerin der Eliteschule „Schul- und Leistungssportzentrum Berlin“ gewann bei den Paralympischen Spielen in Paris im vergangenen Jahr Bronze über 100 m Rücken (S8) und stellte dabei in 1:18,36 Minuten einen neuen deutschen Rekord über die Strecke auf. Mira ist eines der Aushängeschilder der EdS in Berlin. Ehrgeiz und Disziplin zeigt sie nicht nur im sportlichen Bereich, sondern auch in der Schule. 2025 wird sie ihr Abitur ablegen und weist hier sehr gute Noten im Einser- bis Zweierbereich auf.

„Wir müssen proaktiv eingreifen, bevor der große Schaden da ist“

Der DOSB hat zehn Forderungen an die neue Bundesregierung aufgestellt – und wir untermauern diese in den Wochen des Bundestagswahlkampfs und der anschließenden Koalitionsverhandlungen mit der Unterstützung von Testimonials aus dem Leistungssport, um anhand von Beispielen aus der Praxis deutlich zu machen, was diese Forderungen dem organisierten Sport bedeuten. Der Link zu allen zehn Forderungen findet sich am Textende. In Folge 1 geht es um Investitionen und Infrastruktur.

„Geht nicht - gibt’s nicht“, das ist das Motto, unter das Maurice Schmidt seinen Alltag als Leistungssportler gestellt hat. Als Goldmedaillengewinner bei den Paralympischen Spielen in Paris hat der 25-Jährige vom SV Böblingen eindrucksvoll bewiesen, dass er als Rollstuhlfechter in der Lage ist, die Grenzen des Machbaren immer weiter zu verschieben. Als Profisportler, der auf barrierefreie Infrastruktur angewiesen ist, erlebt er dagegen manchmal Dinge, die unter die Kategorie „Geht gar nicht“ einzuordnen wären. Und deshalb war er sofort bereit, seine Erfahrungen zu schildern, um die Forderung des DOSB nach kontinuierlicher und ausreichender Unterstützung für den Ausbau, die Sanierung, die Modernisierung und Dekarbonisierung von Sportstätten zu unterstützen.

„Grundsätzlich haben wir im Parasport den Vorteil, dass wir oft in neueren Hallen trainieren, weil das Thema Barrierefreiheit noch nicht lang bei der Errichtung von Sportstätten mitgedacht wird“, sagt Maurice Schmidt, der in Stuttgart Umweltschutztechnik studiert. Deshalb kennt er die Probleme mit maroden Sanitärbereichen, die in vielen alten Hallen Alltag sind, nicht so intensiv aus eigener Erfahrung. Aber was den Mann, der mit Dysmelie, einer Fehlbildung der Gliedmaßen, geboren wurde, oft verärgert, ist die Gleichgültigkeit, mit der Barrierefreiheit vielerorts noch immer angegangen wird. 

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SV Grün-Weiß Niederwiesa e.V.
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