Neuer E-Learning-Kurs: Pack deine E-Sporttasche für eine klischeefreie Sportkultur
Wie können sich Menschen in Sportverbänden und -vereinen für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Sport einsetzen? Das Projekt „Klischeefrei im Sport“ entwickelt gemeinsam mit dem DOSB und dem DFB einen E-Learning-Kurs, der bei der Beantwortung genau dieser Frage wichtige Impulse geben kann. Die E-Sporttasche, gefüllt mit motivierenden Lerninhalten rund um das Thema Klischeefreiheit im Sport, richtet sich primär an Multiplikator*innen und Funktionsträger*innen in den Sportverbänden und -vereinen, wie Trainer*innen, Schiedsrichter*innen oder Vorstandsmitglieder - alle Interessierte sind herzlich eingeladen, den Kurs zu bearbeiten. Ziel des interaktiven Kurses ist es, die Teilnehmenden für Geschlechterklischees im Sport zu sensibilisieren. Es wird Grundlagenwissen über (strukturelle) Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern im Sport sowie in Verbänden und Vereinen vermittelt. Darüber hinaus kann das Gelernte durch Informations- und Methodenmaterial direkt in der Praxis angewendet werden.
Wie der Name schon sagt, wird es sportlich mit der E-Sporttasche. Im ersten Modul starten alle Teilnehmenden mit einer Aufwärmübung. Die Übungen regen dazu an, ein Bewusstsein für Geschlechterklischees und deren Auswirkungen zu entwickeln. Das zweite Modul gibt den Startschuss für den Sprint durch die Sportgeschichte. In diesem Sprint erfahren die Teilnehmenden, welche Meilensteine das Geschlechterverhältnis im Sport geprägt haben und wie sie die heutigen Verhältnisse bedingen. Nach diesen beiden Modulen wird eine kurze Pause eingelegt, bevor die E-Sporttasche 2025 mit weiteren Modulen gefüllt wird.
Nur mit allen Engagierten kann eine klischeefreie Sportkultur realisiert werden - packe deine Tasche und setze dich gemeinsam mit allen Engagierten für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Sport ein!
Der kostenlose Kurs, der auf der Plattform Moodle zur Verfügung steht, ist ab sofort auf der Projektwebsite unter dem Link: www.klischeefrei-sport.de/e-sporttasche verfügbar.
(Quelle: Klischeefrei im Sport)
5 Fragen an Martin Hartmann
Teil 9 im Rahmen des Internationalen Tages der Kinderrechte mit Martin Hartmann, Vizepräsident im Deutschen Turner-Bund. Seine Themenschwerpunkte sind: Verbandsentwicklung, Kulturwandelprozess „Leistung mit Respekt“ (Safe sport) und Sportgroßveranstaltungen.
Beim Thema Sport und Menschenrechte denke ich zuerst an…
… die Gesundheit unserer Athletinnen und Athleten im Freizeit-, im Breiten- und auch im Leistungssport. Vor allem im Leistungssport müssen Athletinnen und Athleten oft über ihre Grenzen hinaus gehen - auch im Training. Die Gesundheit der Athletinnen und Athleten muss dabei jederzeit im Vordergrund stehen.
Ich bin Mitglied im DOSB-Menschenrechtsbeirat, weil…
es mir wichtig ist, dass wir im deutschen Sportsystem jederzeit die Persönlichkeitsrechte, die Gesundheit und eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung unserer Athlet*innen im Blick haben.
Was bedeutet für Dich das Recht auf Bewegung und Freizeit für Kinder und wie hilft der Weltkindertag dabei , ein Bewusstsein für dieses Recht zu schaffen?
Bewegung und Sport sind essentiell für die Gesundheit und die Entwicklung von Kinder und Jugendlichen zu starken Persönlichkeiten. Kinder und Jugendliche haben das Recht, in einem sicheren Umfeld ohne unangemessenen Druck zu trainieren und zu üben. Beim Sport können Kinder und Jugendlichen darüber hinaus wichtige Lebenskompetenzen und Werte wie Respekt, Selbstvertrauen, Fairness sowie Teamplay lernen und auch erleben. Der Sport befähigt junge Menschen, ihre Rechte einzufordern und auszuüben. Gewinnen können ist einfach, aber auch Verlieren will gelernt sein - das alles kann im Sport erlebt und erlernt werden. Der Weltkindertag gibt uns die Möglichkeit, die Öffentlichkeit und vor allem die Politik darauf aufmerksam zu machen wie wichtig Sport im Verein und wie wichtig auch der Schulsport für unsere Gesellschaft sind.
Das Motto des diesjährigen Weltkindertags lautet: „Mit Kinderrechten in die Zukunft“. Was kann der Sport tun, um die Rechte der Kinder zu fördern?
Sport unterstützt die körperliche, geistige und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Sport ermöglicht aber auch die Teilhabe und Inklusion von Menschen, die sonst benachteiligt oder gar diskriminiert werden. Sport kann zu einer gerechteren, inklusiveren und nachhaltigeren Gesellschaft beitragen, in der die Menschenrechte geachtet und geschützt werden. Sport bietet darüber hinaus eine Plattform für den interkulturellen Dialog, die Toleranz und das Verständnis zwischen Menschen verschiedener Herkunft, Religion und Weltanschauung. Miteinander Sport treiben kann dabei helfen, Vorurteile abzubauen.
Welche Erkenntnisse aus eurer Arbeit im Deutschen Turnerbund kannst du für den DOSB-Menschenrechtsbeirat nutzen?
Wir im Deutschen Turner-Bund haben uns im Rahmen des Kulturwandelprozesses „Leistung mit Respekt“ eine handlungsleitenden Maxime gegeben: „Der gesamte Trainingsprozess und die Rahmenbedingungen sind ausgerichtet auf das Ziel, international konkurrenzfähig und erfolgreich zu sein, unter Berücksichtigung, dass vom Beginn bis zum Ende der aktiven Karriere das Kindeswohl, die Persönlichkeitsrechte und eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung der Athlet*innen jederzeit gewährleistet sind.“ Ich wünsche mir, dass auch im Team-D sowie im gesamten deutschen Sport jederzeit das Kindeswohl, die Gesundheit, die Persönlichkeitsrechte und eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung unserer Athlet*innen gewährleistet wird.
Menschenrechte gelten für Alle! Wusstest Du, dass der Weltkindertag auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern und deren Rechte aufmerksam macht. Kinder haben die gleichen Rechte wie alle Erwachsene, aber es liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Recht auf Bildung und den Rechten auch Spiel und Bewegung.
Für mehr Information, welche Rechte für Dich gelten und was sie mit dem Sport zu tun haben, schau hier vorbei.
(Quelle: DOSB)
Nachruf auf Professor Dr. Franz Brümmer
Mit tiefer Trauer nimmt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) Abschied von Professor Dr. Franz Brümmer, der am 10. September 2024 nach langer und schwerer Krankheit im Alter von 67 Jahren im Kreise seiner Familie verstarb.
Der deutsche Sport verliert mit ihm eine prägende Leitfigur für die Entwicklung eines Gleichgewichts zwischen Sport, Natur und Umwelt. Sein außergewöhnliches Engagement hat diese Entwicklung im DOSB über Jahre hinweg bereichert.
Professor Dr. Brümmer war ein angesehener Biologe, dessen Einfluss weit über den Bereich des Sports hinausreichte. Neben seiner konsequenten ehrenamtlichen Arbeit für den Sport war er ein begeisterter Sporttaucher. Seine Leidenschaft führte ihn nicht nur in faszinierende Unterwasserwelten, sondern auch in die Rolle des Präsidenten des Verbandes Deutscher Sporttaucher, den er von 2003 bis 2019 maßgeblich gestaltete.
Mit beeindruckendem Weitblick und unerschütterlicher Entschlossenheit setzte er sich für Nachhaltigkeit, Biodiversität und Umweltschutz ein, besonders dem Kampf gegen Mikroplastik im Sport. Sein Ziel, Sport und Natur in Einklang zu bringen, hat weitreichende und zukunftsweisende Diskussionen angestoßen.
Für seine Verdienste erhielt Professor Dr. Brümmer zahlreiche Ehrungen, darunter in 2014 das Bundesverdienstkreuz am Bande und die DOSB-Ehrennadel im Jahr 2019. Diese Auszeichnungen würdigen seine Rolle als Vordenker und Visionär.
Als Vorsitzender des Kuratoriums Sport und Natur engagierte er sich über 14 Jahre hinweg für eine nachhaltige Verbindung von Sport und Umweltschutz. Sein umfangreiches Fachwissen brachte Professor Brümmer nicht nur in den DOSB und den Landessportverband Baden-Württemberg ein, sondern auch in bedeutende nationale und internationale Gremien, wie den Beirat „Umwelt und Sport“ des Bundesumweltministeriums.
Seine fortwährende Zuversicht und sein großes Engagement haben letztlich entscheidend dazu beigetragen, das Bewusstsein für nachhaltige Sportpraktiken im öffentlichen Raum zu schärfen und gesellschaftliche Entwicklungen voranzutreiben.
Franz Brümmer überzeugte durch seine fachliche Expertise und seine warmherzige Art. Immer freundlich und zugewandt, war er ein geschätzter Ansprechpartner auf allen Ebenen. Seine positive Ausstrahlung und sein optimistischer Blick auf die Herausforderungen in Sport und Naturschutz machten ihn für viele zu einem Vorbild und inspirierenden Wegbegleiter.
Das Vermächtnis von Professor Dr. Franz Brümmer wird im deutschen Sport fortbestehen. Der Deutsche Olympische Sportbund ist ihm zu großem Dank verpflichtet. Sein allzu früher Tod erfüllt uns mit tiefer Trauer, doch auch mit großer Dankbarkeit für seine wertvollen Beiträge zum nachhaltigen Sport.
Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Dagmar, seiner Familie und seinen Angehörigen.
Autor: Christian Siegel