Klara Bleyer ist Sportlerin des Monats Juni
Synchronschwimmerin Klara Bleyer ist von den Sporthilfe-geförderten Athlet*innen zur Sportlerin des Monats Juni gewählt worden. Die 21-Jährige gewann bei den Europameisterschaften in Portugal als erste deutsche Synchronschwimmerin überhaupt Gold in der Freien Kür des Solowettbewerbs. Diesen historischen Erfolg würdigten Deutschlands beste Sportler*innen nun bei der Wahl mit Platz eins.
Bei der von der Sporthilfe durchgeführten Wahl „Sportler/Sportlerin des Monats“ stimmen anders als etwa bei Medien- oder Publikumswahlen ausschließlich Deutschlands beste Nachwuchs- sowie Spitzenathletinnen und -athleten ab und geben der Auszeichnung damit ihre ganz besondere Note. Zudem ist mit der Wahl eine Einladung zum Ball des Sports der Sporthilfe verbunden, der im kommenden Jahr am 21. Februar 2026 in der Frankfurter Festhalle stattfindet.
Klara Bleyer setzte sich bei der Wahl mit 38,3 Prozent der Stimmen gegen Judoka Anna Olek (36,5%) durch, die sich bei der WM im Juni in Ungarn in der Gewichtsklasse bis 78kg bis ins Finale gekämpft und damit die Silbermedaille gewonnen hatte. Auf Platz drei der Wahl wurde das Segler-Duo Simon Diesch & Anna Markfort (25,2%) gewählt, die in der olympischen 470er-Mixed-Klasse mit dem Gewinn der Silbermedaille in Polen ihren bisher größten gemeinsamen Erfolg feierten.
Für ihre herausragenden Leistungen waren die Athletinnen und der Athlet von der Athletenkommission im DOSB, von SPORT1 und von der Sporthilfe für die Wahl nominiert worden.
DOSB-Präsidium beruft Otto Fricke zum Vorstandsvorsitzenden
Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes hat in seiner Sitzung am 29. Juni Otto Fricke (59) zum neuen Vorstandsvorsitzenden des DOSB berufen. Fricke wird sein Amt am 1. September antreten. Er folgt auf Torsten Burmester, mit dem sich der DOSB im November vergangenen Jahres auf eine Vertragsauflösung geeinigt hatte, nachdem Burmesters Kandidatur für die Wahlen zum Oberbürgermeisteramt in Köln bekannt geworden war. Frickes Vertrag läuft zunächst für drei Jahre, mit der Option, um weitere zwei zu verlängern.
DOSB-Präsident Thomas Weikert erklärte anlässlich der Berufung: „In Otto Fricke gewinnen wir eine Führungspersönlichkeit mit umfassenden politischen, strategischen und kommunikativen Kompetenzen. Als langjähriges Mitglied des Deutschen Bundestages verfügt er über ein hervorragendes politisches Netzwerk und genießt über Parteigrenzen hinweg hohes Ansehen. Gemeinsam wollen wir den organisierten Sport weiter stärken und die großen Herausforderungen der kommenden Jahre entschlossen angehen.“
Die deutschen Pioniere eines absoluten Nischensports
Aus dem Spanien-Urlaub bringen die meisten Deutschen einen Sonnenbrand mit, vielleicht ein paar einheimische Leckereien oder, wenn es ganz hart kommt, einen Not leidenden Straßenhund. Sebastian Lux darf dagegen behaupten, mit einem neuen Lebensinhalt von der Iberischen Halbinsel zurückgekehrt zu sein. Vor zehn Jahren beobachtete er in den Ferien am Strand Menschen beim Motosurfen. „Ich war sofort gepackt und habe gleich nach der Rückkehr nach Deutschland alles über den Sport herauszufinden versucht“, sagt der 43-Jährige, den in seinem Umfeld alle nur beim Nachnamen nennen. Lux, der bis dahin leidenschaftlich, aber nicht auf Leistungssportniveau Motorrad gefahren war, hatte Feuer gefangen. 2018 stieg er in den Rennsport ein, in diesen Tagen brennt er extrem für den Höhepunkt seiner sportlichen Karriere. Bei den World Games, die vom 7. bis 17. August in Chengdu (China) ausgetragen werden, geht er für Team Deutschland an den Start.
Es wird nicht nur für den gebürtigen Berliner, dem man seine Herkunft zweifelsfrei anhört, ein historisches Erlebnis. Zum ersten Mal ist MotoSurf Teil der Weltspiele der nicht-olympischen Sportarten, und das ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit, schließlich wurde der Sport erstmals 2014 als WM-Serie ausgetragen. Damals noch ohne Dachverband, seit 2020 gehört die Sparte Powerboating, der MotoSurf zugeordnet ist, zur Union Internationale Motonautique (UIM). „Die UIM hat ein sehr dezidiertes Regelwerk für den Rennsport, was für die Entwicklung unseres Sports wichtig ist“, sagt Fabian Kusche, der in Deutschland wahrscheinlich der Mensch ist, der das am besten beurteilen kann. Der 49-Jährige ist Bundestrainer, startet aber auch selbst noch in der WM-Serie. Bei der Qualifikation zu den World Games im Februar in Fujairah (Vereinigte Arabische Emirate) ging er jedoch angesichts chronischer Verletzungsprobleme nicht an den Start, sondern ließ Lux den Vortritt.
Dass dieser das Ticket löste, war wichtig, denn eine Alternative gibt es nicht. Nur drei Aktive aus ganz Deutschland starten bei internationalen Rennen, neben Lux und Kusche ist bei den Frauen Jennifer Beckmann dabei. Das Trio ist Mitglied im MotoSurf Club Germany (MSCG), dem einzigen MotoSurf-Verein hierzulande, der in Kusches Wohnort Bad Oeynhausen ansässig ist. Trainiert wird auf dem rund 80 Kilometer entfernten Tuttenbrocksee in Beckum, wo ein entsprechender Parcours zur Verfügung steht. Um sich voll auf seinen Sport konzentrieren zu können, zog Sebastian Lux aus Berlin nach Bad Oeynhausen, wo er als selbstständiger Holzkünstler arbeitet. „Ich kann mir dadurch meine Zeit frei einteilen und die Zeit fürs Training aufbringen, die notwendig ist“, sagt er.